Auf einmal allein

Doch auf einmal sollte alles Anders sein. Es war ein Abend vor einem Heiligabend, etwas schien anders zu sein, ich versuchte meine Sinne zu schärfen. Ich spürte etwas, das ich nicht kannte. Dann plötzlich waren alle in Aufregung und ganz traurig. Antje sagte, dass Micki tot sei. Ich konnte nichts damit anfangen. Sie lag doch da, sie schlief wie immer und als ich dann an ihr schnupperte, war irgendetwas anders. Sie lag da und war doch nicht mehr bei uns. Sie war eingeschlafen für immer. Keiner hatte es bemerkt. Sie hatte sich ins Bett gelegt wie so oft und war von uns gegangen.

Was das heißen sollte merkte ich erst in den nächsten Woche und Monaten. Niemand stand an der Tür, wenn ich Heim kam, keiner schnuppert an meinem Kauknochen und auch kein kuscheln mit einem Vierbeiner auf dem Sofa.
Sie war all die Jahren einfach da gewesen, so selbstverständlich, dass jetzt auf einmal eine große Leere da war, die niemand ausfüllen konnte. Auch wenn es das Sprichwort gibt: "Wie Hund und Katz..." wir hatten ein besonders Verhältnis, sie war meine "Mum" geworden, die ich nie hatte. Wir alle fühlten uns leer.

Selbst Monate später, nach einem Urlaub, hatte ich die Hoffung sie wäre wieder da. Ich durchsuchte die ganze Wohnung als wir Heim kamen. Aber ich blieb allein. Kurze Zeit später sind wir dann umgezogen, aber auch im neuen Zuhause konnte ich sie nicht vergessen. Bei jeder Schwarzen hatte ich das Gefühl, da ist sie wieder. Ich spürte sie doch noch, sie mußte doch wiederkommen. Sie war ohne jedes Vorzeichen von uns gegangen.
Wir alle mußten lernen loszulassen. Ein schwieriger Prozess.
Antje und ich haben lange Gespräche miteinander geführt, sie hat mir erklärt, dass wir Micki gehen lassen müssen, damit sie ihre wohlverdiente Ruhe findet, auch wenn es noch so schwer für uns ist.
Sie hat von der Regenbogenbrücke erzählt, über die wir irgendwann alle einmal gehen und dass wir uns dann alle wiedersehen.

Die Leere war überall.

Es mußte etwas geschehen.

zurück oben weiter
 

"Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge, sondern Leben inmitten von Leben,
das auch leben will !"

(Albert Schweitzer)

Katze Micki auf der Couch Micki schmusen mit Aarons Kauknochen Aaron ist traurig